Chodz tu – Komm her


Installation „Chodz tu – Komm her“ 2007 im Rahmen der Ausstellung „Der Zeit entgegen“, Alte Feuerwache Köln


Die Installation bezieht sich auf meine erste Begegnung mit Polen – Schlesien in der Frühen Kindheit.


Mein Vater kam aus einem Dorf nahe Breslau, war nach dem Krieg in Köln geblieben und hatte eine Kölnerin geheiratet.


Als Kind hatte ich keine Vorstellung vom Land meines Vaters, außer, dass es „sehr weit weg war“ und nicht „Polen, sondern Schlesien“ war. Es übte aber immer eine starke Faszination auf mich aus.


Mit 9 Jahren besuchte ich mit meinen Eltern das erste Mal die Heimat meines Vaters.


Es war eine sehr sinnliche Reise in eine ferne, fremde Welt. Die polnischen Worte, die mir zugerufen wurden, „chodz – komm” klingen bis heute in meinen Ohren. Ich erinnere mich bis heute an den Bauernhof meiner Großeltern mit den dicken Daunenfederplümos, warm und picksig und an die Frömmigkeit meiner Großmutter, die ständig den Rosenkranz betete. Bei einer Wallfahrt nach Czestochowa in das Kloster Jasna Gora umrundete meine Großmutter das Bildnis der Schwarzen Madonna so lange, bis ihre Knie blutig waren.


In den 80-er Jahren wurde Jasna Gora zum überragenden Symbol religiöser und politischer Freiheit und blieb bis heute das bedeutenste religiöse Wallfahrtsziel und Zentrum des polnischen Marienkults.


Aus meiner Sicht verbindet die Katholische Religion und der damit verbundene Marienkult bis heute die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen (Polen und Schlesier) in Polen und erweist sich als fundamentale Kraft.

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