Lebensspuren (2009)

24 Objektkästen mit biografischen Materialien (Maße: Kästchen 0,16 m x 0,16 m)

Die künstlerischen Objektarrangements mit familiären Erinnerungsstücken (Fotos,Schmuck- und Bekleidungsstücken, Kinderspielzeugen, Heiligenbildchen), portraitieren die Künstlerin Angelika Wittek in ihren familiären Kontext ( Eltern, Großeltern). Die vielen kleinen geschichtsträchtigen Materialien haben Verweischarakter auf den jeweiligen Menschen, der auf dem Foto zu sehen ist.

Die Künstlerin sammelt, archiviert, arrangiert authentische Erinnerungsstücke der einzelnen gelebten Leben in einen Bedeutungszusammenhang.
Sie versucht damit ihre Identität über ihre eigene Lebensgeschichte hinaus bis in die vorgeburtliche Generation zu verstehen.

Die Arrangements, die den Betrachter zum Spurenlesen und zum persönlichen Erinnern anregen, haben für Angelika Wittek ganz konkrete biografische Bezüge.
So zeigt eine Arbeit ein Foto ihres Vaters als Soldat im 2. Weltkrieg, kombiniert mit einem Herz-Jesu-Bild und einem abgenutzten 50-Reichsgroschen-Stück. Es erinnert die Künstlerin an ein Gespräch mit ihrem Vater, in dem sie ihn danach fragte, was ihm geholfen habe, den Krieg zu überleben. Er antwortete:“ Dieses Herz-Jesu-Bild hat mir geholfen und mich beschützt. Das gab mir mein Vater mit, der trug es schon im 1. Weltkrieg bei sich.“

Angelika Wittek sichert mit dieser Arbeit Spuren ihrer Familienmitglieder, die durch den Verschluss in gläsernen Kästen wie Reliquien erscheinen. Ihr Portrait, ihre Identität, wurde von den einzelnen Facetten dieses familiären Feldes geprägt.

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